3. Juni - 30. September 2012



Eröffnung "Siamesische Porzellantoken"

Nur eine kleine Schar kulturinteressierter Museumsbesucher traute sich am Sonntagmorgen durch den prasselnden Dauerregen in das Kultur- und Stadthistorische Museum. Die Besucher wurden vom Kulturdezernenten Karl Janssen begrüßt, der den hohen wissenschaftlichen Wert der Sammlung Köhler-Osbahr und die dadurch bedingte große Außenwirkung für die Stadt Duisburg lobte.

Der wissenschaftliche Wert lässt sich über die Kataloge zur Sammlung und über die Zusammenarbeit mit zwei Universitäten definieren, während die Außenwirkung über die Ausstellungen, besonders auch die Wanderausstellungen, erzielt wird.

Der anschließende Vortrag von Ralf H. Althoff führte in die Thematik der faszinierenden Porzellantoken ein. Doch nicht nur die Porzellantoken, sondern auch die vormünzlichen Zahlungsmittel, Kugelmünzen und Metalltoken wurden in Wort und Bild vorgestellt.

Die Besucher konnten sich vor der Ausstellungsbesichtigung in den Räumen der Sammlung Köhler-Osbahr mit Pflaumenwein und chinesischen Köstlichkeiten stärken.

Die farbenfrohe Ausstellung mit ihren Großbildern und z.T. kleinsten "Schätzen" beeindruckte. Ein Spieltisch bot den Besuchern die Gelegenheit symbolisch einen Wert zu setzen und meistens" zu verlieren", denn wie die Erfahrung zeigt, die Bank gewinnt immer!

Zu gerne hätte der Betreuer der Sammlung die Leitung (und Bank) übernommen.


>>Bilder von der Ausstellungseröffnung

>> Bilder der Ausstellungsstücke

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SIAMESISCHE PORZELLANTOKEN
Vom Spielgeld zum Kleingeld


Liebe Besucher,

lassen Sie sich faszinieren von so kuriosen wie exotischen Objekten aus Südostasien und angrenzenden Ländern. Kaum ein anderes Gebiet der Numismatik (Münzkunde) ist so eigenwiilig wie das der Porzellantoken, die von Ihrem Ursprung her nur "Casino-Chips" bzw. "Jetons" waren, bevor sie aufgrund eines Kleingeldmangels zum Kleingeld wurden.

Im Rahmen des Ausstellungsprogramms der Numismatischen Gesellschaft Speyer war die Ausstellung schon in etwas kleinerem Format im März/April 2012 in der Sparkasse Speyer ausgestellt. Sie wird nun hier im größerem Rahmen und mit mehr Stücken erneut präsentiert. Sie zeigt einen sehr exotischen Ausschnitt aus der Numismatik, denn die Porzellanstücke waren ein lokales, nur in Siam vorkommende Zahlungsmittel, für das es sonst in dieser Art niergendwo auf der Welt Vergleiche gibt.

In der Sammlung Köhler-Osbahr befindet sich ein bedeutender Bestand von ca. 3300 Stücken, wovon hier eine Auswahl, angereichert durch Leihgaben zweier privater Sammler, gezeigt wird.

Der südostasiatische Raum mit den Staaten Siam (Thailand), Laos, Burma und Kambodscha ist reich an Vormünzlichen Zahlungsmitteln. Viele Ethnien entwickelten über die Jahrhunderte eigene und eigenwillige Zahlungsmittel. Fast immer stand "Metall" dabei im Vordergrund. Doch nicht nur Gold und Silber, sondern auch Blei, Zinn, Bronze und Messing waren sehr wertgeschätzt. Schmuckgelder, Barrengelder und die Kugelmünzen waren Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel und wurden nicht selten permanent am Körper getragen.

Unter den Naturmaterialien fand, wie in anderen Teilen der Erde auch, besonders die Kaurischnecke Verwendung. Auch diese wurden in Metall nachgeahmt und als Zahlungsmittel und Spieltoken benutzt.

Die ausgestellten Vormünzlichen Zahlungsmittel sowie die älteren Token aus Metall und verschiedenen Materialien sollen den Entwicklungsweg zu den Porzellantoken verdeutlichen, die nur zwischen 1821 und 1875 hergestellt worden sind. Erstmalig können auch zwei originale Tokenformen gezeigt werden.

Abgerundet wird die Ausstellung mit Objekten, die in unmittelbaren Zusammenhang mit Geld und Zahlungen stehen, darunter Geldkisten, Waagen und Gewichte sowie Objekte, die Einblicke in das "Glücksspiel" geben, so z.B. Postkarten und verschiedene Würfelbecher.

Versuchen Sie doch mal Ihr Glück am Spieltisch!